Start-up der Gesellschaft für Osteopathie in der Sportmedizin (GOSM)
Nach mehrfacher, coronabedingter Verschiebung konnte am 23. und 24. Juli 2021 endlich die Auftaktveranstaltung der neugegründeten Gesellschaft für Osteopathie in der Sportmedizin (GOSM) in Augsburg stattfinden.
Gemäß der Gründungsidee der GOSM einer Repräsentation diverser sportmedizinischer Ausrichtungen nahmen über 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus den verschiedensten Bereichen der Betreuung sporttreibender Menschen die Gelegenheit zu einem interdisziplinären Austausch wahr. Neben ärztlichen Osteopathinnen und Osteopathen waren Sportwissenschaftler und Sportwissenschaftlerinnen, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, Sportmediziner und Sportmedizinerinnen sowie Vertreter der Zahnheilkunde als Vortragende und Diskutierende integraler Bestandteil der Veranstaltung.
Den Auftakt bildeten praxisnahe sportmedizinische Fallvorstellungen aus verschiedenen Altersgruppen und Sportarten. Die GOSM-Vorstandsmitglieder Rolf Pesch und Stefan Giesswein referierten über klassische, schulmedizinische und osteopathische Diagnose- und Behandlungsstrategien. Der interkollegiale Austausch fand in einer gemeinsamen kulinarischen Abendveranstaltung seine Fortsetzung.
Der zweite Tag des Symposiums präsentierte einen Auszug des großen Themenbogens, der im Kontext sportmedizinischer Fragestellungen gespannt werden kann. Nach einer kurzen Einführung zu den Gründungsgedanken und Zielen der GOSM durch deren Präsidenten Dr. Stefan Giesswein (Köln) erläuterte Dr. Rolf Pesch (Augsburg) Grundprinzipien und Grundbegriffe sportmedizinischer und sportosteopathischer Konzepte. Dr. Konstantinos Volakis, Sportwissenschaftler aus München, öffnete seinen offensichtlich unendlichen Fundus bzgl. des aktuellen Standes der Leistungsdiagnostik, ihrer Aussagekraft, aber auch ihrer Limitierung anhand vielfältiger Praxisbeispiele. Dr. Gert Kamjunke (Meran) führte in die Bedeutung der Diagnostik und Therapie der Craniomandibulären Dysfunktion für Sportlerinnen und Sportler ein. Dr. Stanley Frank (Augsburg) demonstrierte den Einsatz von elektrischen Vibrationshämmern in der Behandlung myofazialer Dysfunktionen, einer schon lange bekannten, zuletzt wiederentdeckten osteopathischen Therapieform, die in ihrer Anwendung auf Arbeiten des amerikanischen Osteopathen Robert Fulford rückführbar ist. Dr. Alexandra Haugg (München) beschrieb den Bogen vom faszialen Zugang des „Rolfing“ zu körperlichen und mentalen Problemen im Sport.
Zum Abschluss der Veranstaltung referierte Prof. Dr. Shawn Kerger (Ohio, USA) per Videoschaltung über den aktuellen Stand der Sportosteopathie in seinem Heimatland. Als ehemaliger Präsident der American Osteopathic Academy of Sports Medicine (AOASM), dem Kooperationspartner der GOSM in ihrer sportosteopathischen Ausbildung, war das Thema „Zurück zum Sport nach Covid-19-Erkrankung“ wichtiger Punkt seiner Präsentation.
Das Thema „Zurück zum Sport nach Covid-19-Erkrankung“ wird für die GOSM in den nächsten Monaten ein Themenschwerpunkt sein.
Rolf Pesch / Stefan Giesswein